2. Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge
Wo Fahrten nicht vermeidbar sind, sollten emissionsarme oder -freie Fahrzeuge eingesetzt werden, z.B.:
- E-Karts und Fahrräder für Crew-Transporte auf dem Gelände
- Elektro-Stapler und Lastenräder für Materiallogistik
- HVO-Kraftstoff als klimafreundlichere Alternative zu fossilem Diesel
- Euro-6d-Norm für unvermeidbare Verbrennerfahrten
Gerade für kurze, häufige Fahrten sind E-Fahrzeuge nicht nur klimafreundlich, sondern auch praktisch – leise, wendig und wartungsarm (z.B. Spaceshuttle, Trafö/Linde, Divaco, Strassenfrachter, tricargo u.v.m.). Wichtig ist dabei die Nutzung von 100 % zertifiziertem Ökostrom zum Laden der Fahrzeuge und ein Ladeplan, der den Energiebedarf mit den Einsätzen der Fahrzeuge abstimmt. So lassen sich Ladeengpässe vermeiden und Betriebsausfälle verhindern – insbesondere bei parallelem Betrieb mehrerer Fahrzeuge.
Tipps zur Erstellung eines Ladeplans:
- Ladefenster frühzeitig definieren
- Puffer einplanen (Stromausfall, Verzögerungen passieren auf der besten „Baustelle“)
- Lastmanagement prüfen (wie viel Leistung steht gleichzeitig zur Verfügung)
- Sichtbarmachen/Kennzeichnen der Ladepunkte, sodass sie für das zuständige Personal leicht zugänglich sind
- Ladezustände und Nutzung dokumentieren, um Erfahrungswerte für Folgejahre zu gewinnen
Alternative Kraftstoffe wie HVO sind eine gute Übergangslösung, wo Kraftstoff unvermeidbar ist – z.B. über Anbieter wie Toolfuel. Viele Dienstleistende liefern inzwischen bereits mit HVO betankte Geräte – einfach gezielt nachfragen und in Ausschreibungen berücksichtigen.
Die direkte Einflussnahme auf eigene Flotten ist leichter realisierbar als bei externen Dienstleistenden. Dennoch lohnt es sich, auch diesen Mindestanforderungen an emissionsarme Transportmittel mitzugeben – etwa über Verträge oder Briefings.
3. Regionale Beschaffung
Was lokal beschafft wird, muss nicht transportiert werden, oder zumindest nicht so weit. Wer Technik, Dekoration, Bühnenmaterial oder Catering möglichst aus der Region bezieht, reduziert automatisch Transportwege und gewinnt Flexibilität bei kurzfristigen Änderungen. Das hat positive Wirkung auf Emissionen und Zeitplanung der Veranstaltung. Zudem stärkt eine regionale Beschaffung die lokale Wirtschaft.
4. Carsharing und E-Shuttles für Dienstleistende
Nicht nur Crew und Artists profitieren von nachhaltiger Mobilität: Auch Dienstleistende können eingebunden werden – ein Nice to Have, aber umsetzbar durch z.B.:
- Kooperationen mit E-Carsharing-Anbietenden
- Bereitstellung von elektrischen Shuttles für Anlieferung und Aufbau
- Anreize zur Bahnanreise (z.B. Erstattung Deutschlandticket/Bahntickets)
5. Daten erfassen, Wirkung belegen
Nachhaltige Logistik braucht messbare Erfolge. Ein Monitoring auf Grundlage des Logistikplans hilft, Optimierungspotenziale zu identifizieren und Erfolge nachzuweisen. Sinnvoll zu erfassen sind z.B.:
- Anzahl und Art der Fahrten (inkl. eingesetzte Fahrzeuge)
- Transportvolumen je Strecke
- CO₂-Emissionen (z.B. berechnet mit Tools wie EcoTransIT)
Nachhaltige Logistik: Planen, Handeln, Messen
Nachhaltige Veranstaltungslogistik beginnt also bei der Planung und entfaltet ihre Wirkung durch Umsetzung und Monitoring. Wer Transporte reduziert, auf emissionsarme Fahrzeuge setzt und regionale Beschaffung priorisiert, kann den ökologischen Fußabdruck von Veranstaltungen deutlich senken. Entscheidend ist, Dienstleistende frühzeitig einzubinden, klare Standards zu setzen und zu kommunizieren, und Fortschritte sichtbar zu machen. So wird Logistik nicht zur Belastung, sondern zum echten Klimabeitrag hinter den Kulissen.
Autor:innen:
Loft Beneficial ist die Nachhaltigkeitsabteilung von Loft Concerts und entwickelt praxisnahe Strategien für 360° kreislauforientierte Konzerte und Veranstaltungen. Als Schnittstelle zwischen ökologischer, sozialer und ökonomischer Verantwortung sowie kultureller Praxis begleitet Loft Beneficial ihre Partner*innen bei der Umsetzung konkreter, messbarer und wirkungsvoller Nachhaltigkeitsmaßnahmen.
Quellen: