Abfalltrennung im Besucher:innenbereich

Im Besucher:innenbereich werden verschiedene Behälter zur Abfalltrennung bereitgestellt. Hierbei wird insbesondere unterschieden zwischen Verpackungen, Papier/Pappe, Glas und Bioabfall. Eine getrennte Entsorgung wird, soweit möglich, umgesetzt.

Vor Ort wird Personal zum Einsammeln und ordnungsgemäßen Trennen des Abfalls eingesetzt. Zum Beispiel unterstützt das Personal die Besucher:innen an zentralen Abfallstationen beim sortenreinen Trennen.

Tipps für Abfallmanagement bei Outdoor-Veranstaltungen

Besonders bei Outdoor-Veranstaltungen wirken sich verschiedene äußere Einflüsse auf das Abfallmanagement aus. Hier findet ihr ein paar Tipps für euer Abfallmanagement, die ihr als Maßnahmen in euer Abfallkonzept übernehmen könnt:

  • Sollte für eure Veranstaltung Regen angesagt sein, ist es wichtig, alle Mülltonnen zu schließen (und die Standbetreibenden über diese Maßnahme zu informieren), damit es nicht in die Tonnen rein regnet. Denn durch Nässe wird das Recycling erschwert.
  • Das Aufstellen von ausreichend Aschenbechern und das Verteilen von Taschenaschenbechern kann vermeiden, dass eure Gäste ihre Zigaretten auf den Boden schmeißen.
  • Abfallbehälter sollten regelmäßig geleert werden, da überquellende Behälter eure Gäste dazu verleiten können, ihren Abfall auf den Boden zu werfen.
  • Bereiche, in denen sich besonders viele Gäste aufhalten und somit viel Abfall anfällt, sollten identifiziert werden. Gerade hier sollte auf die korrekte Entsorgung und geachtet und regelmäßig Müll gesammelt werden – denn eine saubere Umgebung erhöht die Hemmschwelle, Müll einfach so auf den Boden fallen zu lassen.
Wie gelingt die gemeinsame Umsetzung des Abfallkonzepts?

Die Umsetzung des Abfallkonzepts sollte während der Veranstaltung regelmäßig kontrolliert und ggf. angepasst werden. Bei wiederkehrenden Veranstaltungen lohnt es sich, die Menge des tatsächlich angefallenen Abfalls zu dokumentieren.  Überprüft auch, ob ihr ausreichend Abfallbehältnisse aufgestellt und häufig genug geleert habt und passt dies ggf. für die nächste Ausgabe des Events an. 

Um alle Mitwirkenden (Standbetreiber:innen, Techniker:innen, Ehrenamtliche etc.) einzubinden, ist eine genaue und rechtzeitige Information über die Maßnahmen unerlässlich. Neben der Trennung von Abfällen im Backstagebereich solltet ihr auch auf den Umgang mit Müll im Besucher*innenbereich achten: Es lohnt sich insbesondere bei kleineren Veranstaltungen mit einer nachhaltigkeitsaffinen Zielgruppe, euren Gästen Recycling zu ermöglichen und sie zur Mülltrennung zu motivieren. 

Mit Gästen gemeinsam den Müll trennen

Am besten wird Abfall im großen Stil vermieden. Der Müll, der aber anfällt, muss hingegen gut getrennt sein, um recycelt zu werden. Damit die Trennung im Besucher:innenbereich funktioniert, sollten zum Müllentsorgen und -trennen animierende Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Halboffene Mülltonnen: so kann der Müll ohne Anfassen von Mülleimerdeckeln von Gästen entsorgt werden
  • Eine klare Beschilderung unterstützt die Mülltrennung: dafür können z.B. klassisch anfallende Dinge, die entsorgt werden müssen, auf dem Schild abgebildet sein, die sonst häufig in der falschen Tonne landen. Zudem kann die Öffnung einer Mülltonne der Form der zu entsorgenden Gegenständen angepasst sein. Dort, wo Flaschen hineinkommen, ist die Öffnung rund, die Öffnung für Verpackungen ist eckig.  
  • Einsatz von „Umweltteams“ oder „Trash Heroes“: Gruppen von ehrenamtlichen Helfer:innen klären mit Informationen zum Thema Abfall die Gäste auf bzw. helfen bei der Trennung von Abfall im Besucher:innenbereich.
Das Problem mit Kippen schnippen

Zigarettenfilter werden nach dem Rauchen häufig auf der Straße anstatt im Mülleimer entsorgt und zumindest von rauchenden Veranstaltungsbesucher:innen nicht unbedingt als störend wahrgenommen. Zigarettenfilter aus Cellulose-Acetat stellen ein ökologisches Problem dar. Diese sind nur schlecht biologisch abbaubar, angereichert mit giftigen und umweltschädlichen Stoffen können sie Wasser und Boden verunreinigen, und Vögel können die Zigaretten mit echter Nahrung verwechseln. Um die negativen Umweltauswirkungen gering zu halten, ist es daher sinnvoll, Zigarettenstummel im Rahmen von Veranstaltungsaktivitäten zu sammeln und so die Verwertung zu ermöglichen.  

Auf dem Veranstaltungsgelände sollten genügend Möglichkeiten bereitstehen, um Zigaretten zu entsorgen. Darüber hinaus können interaktive und witzige Installationen, an denen z.B. sichtbar gemacht werden kann, wie viele Zigaretten bereits gesammelt wurden, umgesetzt und in das Kommunikationskonzept der Veranstaltung eingebunden werden. Des Weiteren gibt es tragbare Aschenbecher, die Besucher:innen in der Hosentasche mitnehmen können und so ihre Zigaretten entsorgen können, z.B. solche der Marke Taschenbecher.

Besucher:innen zu Verhaltensänderungen motivieren mittels Nudging

Nudging ist ein wirkungsvolles Werkzeug, um umweltfreundliches Verhalten auf sanfte, aber wirksame Weise zu fördern. Green Nudges beschreibt subtile Hinweise und Gestaltungselemente, sogenannte „Anstupser“, die Entscheidungsstrukturen so verändern, dass Menschen zu nachhaltigem Verhalten gelenkt werden – ohne ihre Entscheidungsfreiheit einzuschränken. Der Begriff Nudging stammt aus der Verhaltensökonomik und wurde durch den Wirtschaftswissenschaftler Richard Thaler und den Rechtswissenschaftler Cass Sunstein geprägt. Folgende Ansätze des Nudgings könnt ihr in eurer Veranstaltungsplanung integrieren um Besucher:innen bei dem Erreichen von Nachhaltigkeitszielen einzubinden:

  • Default-Optionen: Studien zeigen, dass Menschen eher die Default-Option wählen, als aktiv eine andere Option auszuwählen.
  • Framing-Effekte: Die Art und Weise, wie Informationen präsentiert (also „geframed“) werden, beeinflusst unser Verhalten und unsere Entscheidungen. Dieses Konzept könnt ihr in der Nachhaltigkeitskommunikation anwenden, indem ihr die positive Wirkung von nachhaltigen Verhaltensweisen betont.
  • Sichtbarmachung und Monetarisierung: Konkrete Visualisierungen machen nachhaltiges Verhalten greifbarer, z.B. (Live-)Anzeigen zum Ressourcenverbrauch oder Informationen über den CO2-Fußabdruck. Auch das Einführen von Gebühren für umweltschädliche Optionen ist eine wirksame Maßnahme, z.B. eine Müllgebühr.
  • Gamification & Anreize: Gamification-Maßnahmen können Besucher:innen spielerisch zu nachhaltigem Verhalten motivieren, z.B. durch Nachhaltigkeits-Challenges, oder (Team-)Wettbewerbe.